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Unternehmerstory: TRAINERegional Gründer Jürgen Zirbik im Interview

In unserer aktuellen Unternehmerstory erzählt Jürgen Zirbik von seiner Geschichte, wie er als ursprünglich angehender Sportlehrer heute ein Trainingsinstitut für Führung, Verkauf und Teambildung leitet. Er spricht über die Hürden, denen Unternehmer in Deutschland regelmäßig begegnen und verrät was Flugsimulatoren mit Teambildung zu tun haben.

TRAINERegional Gründer Jürgen Zirbik

Hallo Herr Zirbik, stellen Sie sich und TRAINERegional doch kurz vor!

TRAINERegional® ist ein Trainings-und Coaching Institut für Führung, Verkauf und Teambildung. Unser übergreifendes Thema ist Kommunikation, weil das eines der stärksten Werkzeuge für alle Bereiche ist (und mein persönliches Steckenpferd). Mit zwei Standorten, einmal Ebern, einmal Nürnberg, sind wir auf Nordbayern ausgerichtet, denn Nähe hat viele Vorteile: schnell am Kunden, wenig Nebenkosten, flexibel und nah dran. Im TRAINERnetzwerk sind wir insgesamt sechs Kollegen mit Spezialisierung auf einzelne Themen. Alle kommen aus der Unternehmens-Praxis und haben viele Jahre als Trainer und Coach „auf dem Buckel“. Ich bin seit 2000 Trainer, seit 2006 Coach und war vorher Journalist und Manager in Medien und Agenturen. Mit dem Trainer und Coach-Dasein schließt sich der Kreis. Ich habe einmal Sport und Germanistik Lehramt studiert.

Wie ist die Idee zu TRAINERegional entstanden?

2010 habe ich mit einem befreundeten Unternehmer – er ist Inhaber eines spezialisierten Akquise-Institutes – TRAINERegional® als Akquise-Dienstleister für Trainer und Coachs gegründet. Das liebt diese Personengruppe nicht besonders. Bundesweit bauten wir 12 Regionen auf, in denen wir für maximal 12 Trainer regionale Unternehmen akquirierten. Nach drei Jahren haben wir das Projekt eingestellt, obwohl es ordentlich lief. Ich führe seitdem TRAINERegional® als Trainings-Institut, vor allem für Bayern, weiter.

Was unterscheidet TRAINERegional von anderen Seminaranbietern?

Auf den ersten Blick nichts. Wir machen Coachings und Managementtrainings mit bestimmten Themenschwerpunkten. Das machen Kollegen auch, viele davon ausgezeichnet. Dabei gibt es keine Geheimnisse. Ein kleines Unterscheidungsmerkmal finden Sie eventuell in unserer Philosophie. Wir akquirieren Kunden strategisch in der Nähe der Trainerstandorte. Das hat etwas mit Effizienz, Umwelt und gesundem Menschenverstand zu tun. Es ist nicht clever von Nürnberg aus Trainings in Hamburg, Berlin oder Pirmasens zu geben. Ebenso unsinnig ist es Trainer von Köln, Eckernförde oder Hannover nach Nürnberg oder München zu karren. Das Regionalprinzip scheint uns klug zu sein. Bleiben wir doch zuhause, sparen Zeit, Nerven und Geld.

Eventuell auch ein bisschen anders: Wir lieben außergewöhnliche Kombinationen. So zu Beispiel das Verhandlungstraining mit Einkaufs und Verkaufstrainer oder das Führungs- oder Teamtraining im Flugsimulator.

Teamtrainings im Flugsimulator? Wie passen Trainingseinheiten im Cockpit mit Teambuildingmaßnahmen zusammen?

Teams erleben im Flugsimulator gemeinsam etwas Außergewöhnliches. Die Teammitglieder sehen sich in unterschiedlichen „Krisensituationen in 10.000 Meter Höhe“ anders und neu. Man lernt sich besser kennen und hat Spaß miteinander. Außerdem ist Entscheidungsfindung im Cockpit in einer kritischen Situation immer Teamwork zwischen Pilot, Co-Pilot und Crew. Da zeigt sich Teampotenzial und es entwickelt sich enorm weiter. Das Schöne hier: für alle geht es um die Wurst. Wenn die Maschine abschmiert, trifft das das ganze Team. Verstecken ist nicht.

Thema Führungskräfte: Was sind die wichtigsten Eigenschaften eines Unternehmers?

Klarheit in den unternehmerischen und persönlichen Zielen, Selbstwirksamkeit, Integrität, Beharrlichkeit und Gelassenheit, Führungs- und Kommunikationskompetenz.

Wenn Sie an Ihre Ausbildung und Karriere zurück denken: Was hat Ihnen dabei bisher am meisten bei der Führung Ihres Unternehmens geholfen?

In der Ausbildung war es das Sportstudium. Didaktik, Methodik und Motivation sind die wichtigen Treiber für einen (Sport)Trainer und Lehrer. Und man muss wissen, wie sich das anfühlt, was man von anderen verlangt. Man muss es also selbst gemacht haben – nicht perfekt, aber doch. In der Führung fehlt das ganz vielen Chefs.

In der Karriere haben mir die Herausforderungen in Radio und Fernsehen viel gebracht. Die Ausbildung zum Moderator und Journalisten. Und wenn man öfter live vor bis zu 50.000 Leuten moderiert hat, haut einen so schnell nichts um. Zudem professionelle Kommunikation eines der wichtigsten Führungswerkzeuge ist.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister: Was würden Sie sich für Deutschland als Unternehmensstandort wünschen?

Den möchte ich gar nicht treffen. Er ist nur ein Ansprechpartner für meine Anliegen, schätze ich. Wahrscheinlich nicht der entscheidende. Ich möchte mit den Leuten Klartext reden, die die Bürokratie und den zunehmenden Verhau an EU-Vorschriften abbauen können. Für Unternehmer und Selbstständige ist das eine der größten Hürden überhaupt. Während einer in den USA nach zwei Pleiten das dritte Unternehmen aufmacht, bezieht man hier Hartz IV, wenn man Glück hat.

Wenn Sie einen Tag lang mit einer bekannten Persönlichkeit zusammenarbeiten könnten, wer wäre das und warum?

Eine der üblichen, bekannten Persönlichkeiten, die mich besonders interessiert, kann ich nicht nennen. Da finde ich wohl kaum Nähe und Tiefgang. Spannend fände ich es, einen Menschen einen Tag lang zu begleiten, der seine Mission gefunden hat und damit sein Leben auf den Kopf stellt. Vom Schauspieler zum Missionar (á la Karl Heinz Böhm), vom Schlagersänger zum Kinderhelfer (Peter Maffay), vom Millionär zum Almbauern (kenne ich keinen). Hier kann man mehr Sein und weniger Schein erleben und davon profitieren. Das gilt übrigens auch für Führung.

Neben TRAINERegional beanspruchen auch andere Projekte Ihre Zeit. Unter anderem lehren Sie an der Hochschule Mittweida. Wie sieht ein typischer Tag im Leben von Jürgen Zirbik aus?

Das kommt darauf an, welche Aufgabe an diesem Tag anliegt. Die Tage sind selten typisch. Das ist das Typische daran. Habe ich ein Seminar an der Hochschule oder in einem Unternehmen, bin ich ganztags eingebunden. Dann gibt es klassische Bürotage mit Konzeptarbeiten, Seminarvorbereitungen, Nacharbeit. Abstimmung mit meiner Akquisemitarbeiterin, Neukundengespräche, Absprachen mit den Kollegen und Kunden zu Projektinhalten und -Organisation. Ich halte auch viele Online-Seminare und zähle das dann zu einem Bürotag.

Egal was mich arbeitstechnisch beschäftigt, ich treibe täglich Sport (im Sommer mit wenigen Ausnahmen). Entweder Schwimmen oder Fitness. Und ich schreibe ständig. Meine Blogs und Bücher sind mir wichtig. Schreiben hilft auch beim Denken und bei der Weiterentwicklung von TRAINERegional® und anderen Unternehmungen. Dabei sind schon schöne Ideen entstanden, wie beispielsweise das Training im Flugsimulator.

Im Juli erscheint übrigens mein neues Buch „Führen mit GMV – mit gesundem Menschenverstand souverän führen“ (Ende des Werbeblocks).

Dann wünschen wir Ihnen weiterhin viel Erfolg mit TRAINERegional. Vielen Dank für das nette Interview, Herr Zirbik.

Hier gelangen Sie zum Unternehmensprofil von TRAINERegional

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Über den Autor
Janine Friebel

Janine Friebel

Janine Friebel wurde 1983 geboren und studierte in Magdeburg Internationales Management. Als Key Account Managerin einer Leipziger Online Marketing Agentur hat sie über mehrere Jahre zahlreiche Kunden im Online Marketing betreut und beraten. Jetzt verantwortet sie das Marketing für die Zandura GmbH und kümmert sich um die Vermarktung der Inhalte auf unternehmenswelt.de.