Startups wandern wegen Finanzierung ab

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat jetzt die wichtigsten Abwanderungsgründe von Startups aus Deutschland analysiert. Dabei stehen Themen der Finanzierung ganz oben auf der vielfältigen Liste. Wir fassen dir in unserem Beitrag zusammen, welche Gründe für die Abwanderung von Startups massgeblich sind und was dahingehend gefordert wird

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Startups wandern wegen Finanzierung ab

Abwanderung von Start-ups

Jedes Jahr zieht es junge und meist erfolgreiche Unternehmen ins Ausland. Dies stellt für den Wirtschaftsstandort Deutschland eine zusätzliche Belastung dar. Mit den Start-ups wandern auch innovative Wertschöpfungsprozesse, Arbeitsplätze und Wissen ab.

Die Abwanderungsgründe deutscher Start-ups können dabei vielfältig sein. Aktuell muss in den Finanzmärkten angeschwemmtes Geld diversifiziert werden. Deshalb konnte man 2021 auch auf einen internationalen VC-Boom mit einem Rekordjahr an Finanzierungen zurückblicken. Deutschland bleibt dabei jedoch hinter den VC-Märkten etwa der USA oder der UK weit zurück.

Die Abwanderungsgründe von Start-ups

Der wichtigste von der Kreditanstalt für Wiederaufbau erfasste Abwanderungsgrund deutscher Start-ups sind daher die besseren Finanzierungsmöglichkeiten im Ausland. Bessere Exit-Möglichkeiten, also Verkäufe an ausländische Unternehmen oder Kotierungen an ausländischen Börsen im, sind aus Sicht befragter VC-Gesellschaften der zweitwichtigste Grund für Abwanderungen.

Auch die Aussicht auf eine bessere Unternehmensbewertung in weiteren Finanzierungsrunden wird als Abwanderungsgrund genannt. In vielen Unternehmensfinanzierungen deutscher Start-ups, insbesondere bei grossvolumigen, sind Investoren aus dem Ausland beteiligt, welche häufig auch den Wunsch nach einer Verlegung des Unternehmenssitzes ins Ausland fordern.

Neben dem Finanzierungsmarkt sind auch die Aussicht auf ein besseres technologisches Umfeld sowie die Erschliessung internationaler Märkte wichtige Beweggründe für eine Auswanderung.

Die Mitarbeitergewinnung, der Fachkräftemangel und zu langwierige und komplizierte Beteiligungsprozesse in Deutschland werden dagegen als nachrangige Motive für eine Sitzverlegung genannt. Dies gilt auch für die vorteilhafteren rechtlichen Rahmenbedingungen im Ausland oder auch bei politischen Einschränkungen wie etwa durch die europäische Datenschutzgrundverordnung.

Eine schnellere Entwicklung von Geschäftsmodellen wird immer auch an der Grösse der Heimatmärkte festgemacht. Chinesische, indische oder US-amerikanische Unternehmen hatten entsprechende Vorteile. Die Zergliederung des EU-Binnenmarktes durch regulatorische oder sprachliche Besonderheiten findet sich unter den Abwanderungsgründen jedoch erst in der unteren Hälfte.

Folgende Rangfolge der Abwanderungsgründe von Start-ups konnte die KfW in ihrer Umfrage feststellen:

  1. Finanzierungsmöglichkeiten
  2. Exitmöglichkeiten
  3. Bewertungsniveau
  4. Technologisches Umfeld
  5. Investorenwunsch
  6. Internationalisierung
  7. Beteiligungsprozess in Deutschland
  8. Mitarbeitergewinnung
  9. Fachkräftemangel
  10. EU-Fragmentierung
  11. Strategische Partnerschaften
  12. Rechtsrahmen
  13. EU-DSGVO
  14. Staatliche Aufträge

Damit stellt die KfW fest, dass das Finanzierungsumfeld ein bedeutender Standortfaktor in Deutschland ist. Um Start-ups an die deutsche Wirtschaft zu binden, sieht die KfW den Ausbau des deutschen VC-Ökosystems.

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Über den Autor
René Wendler

René Wendler

René hat die letzten 20 Jahre erfolgreich Geschäftsmodelle zur Betreuung von Gründern und Unternehmern aufgebaut. Damals wie heute adressiert er gemeinsam mit seinem Team Solo-Selbstständige und Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern, welche weder die mediale noch politische Aufmerksamkeit haben, obwohl sie 95% aller Unternehmen in Deutschland stellen und 60% aller Arbeitsplätze absichern. Daraus entstanden ist auch unternehmenswelt.de, die mittlerweile größte Anlaufstelle für Gründer und Unternehmer in der D/A/CH Region mit über 500.000 Mitgliedern.

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