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Ankauf Express Gründer Mark Kraus im Interview

Mark Kraus von Ankauf Express erzählt in seiner Unternehmerstory von seinen Erfahrungen als Gründer von drei Unternehmen und wie er es schafft mit standardisierten Prozessen und cleveren Tools den Unternehmeralltag zu meistern. Außerdem berichtet er über die Entwicklung von Ankauf Express von einer regionalen Shop-in-Shop Lösung zu einem deutschlandweiten Franchisesystem.

Ankauf Express Gründer Mark Kraus im Interview

Hallo Herr Kraus, stellen Sie sich und Ihr Unternehmen Ankauf Express doch kurz vor!

Mein Name ist Mark Kraus, ich bin Gründer und Geschäftsführer der Firma AnkaufExpress.de. Mit Ankauf Express können bestehende Einzelhändler ihren Kunden einen neuen Service anbieten.

Sie kaufen gebrauchte Handys, Laptops und Spielekonsolen von ihren Kunden an. Anschließend senden die Händler die Produkte zu uns und wir nehmen diese garantiert ab. Der Händler erhält hierbei eine feste Ankaufprovision je Artikel. Dieses Konzept lässt sich ähnlich eines Hermes Paketshops problemlos als Shop-in-Shop in ein bestehendes Ladengeschäft integrieren.

Wie ist die Idee zu Ankauf Express entstanden und was ist das Besondere an Ihrem Unternehmen?

Die Idee entstand bereits im Jahr 2001 und wurde seit dem auch regional im Kitzinger und Würzburger Raum ausgeführt. Wir haben gemerkt, dass viele Verbraucher viele Produkte zu Hause haben (Unterhaltungselektronik & -medien), die nicht mehr genutzt werden.

Bei uns erhalten die Kunden ihr Bargeld direkt ausgezahlt und müssen die Waren weder auf online Marktplätzen anbieten noch auf ihre Überweisung warten.

Seit 2015 bieten wir das Konzept auch externen Einzelhändlern und Gründern an, die dadurch neue Kunden gewinnen und ihre Umsätze steigern können. Durch die garantierte Abnahme der Produkte durch uns, hat der Händler kein Verkaufsrisiko.

Wer sind Ihre Zielgruppen und wie ist das bisherige Feedback?

Wir unterscheiden zwischen unseren Endkunden und Händlern.

Fast jeder deutsche Haushalt hat Produkte wie Handys, Filme, Games oder Spielekonsolen, die nur noch im Regal stehen und nicht mehr benötigt werden. Die Zielgruppe umfasst hier sowohl Kunden, welche nicht genutzte Produkte loswerden möchten, als auch Kunden die einen finanziellen Engpass überwinden müssen.

Unsere Händler-Zielgruppe besteht aus dem typischen Ladengeschäft mit Kundenverkehr, welche auf der Suche nach einer Shop-in-Shop-Lösung sind, um neue Kunden zu gewinnen und den Umsatz zu erhöhen.

Ebenfalls ist das Konzept perfekt für Neugründer geeignet, die sich mit Ankauf Express selbständig machen möchten. Unser Geschäftsmodell weckt aktuell starkes Interesse bei vielen Geschäftsinhabern, die ihren Kunden einen neuen Service anbieten möchten. Mehrfach pro Woche gewinnen wir neue Partner für unser Händlernetzwerk. An den bestehenden Ankaufstellen wird der Service sehr gut von unseren Kunden angenommen. Der Zulauf wird von Monat zu Monat stärker.

Was passiert mit den Produkten, wenn Sie bei Ihnen eintreffen bzw. abgegeben werden? Wie verdienen Sie Ihr Geld?

Die Produkte werden mit den Ankaufbelegen abgeglichen und auf den vom Händler ausgewählten Zustand geprüft. Ist alles in Ordnung wird die Händlerabrechnung erstellt und er erhält seine Auszahlung (Ankaufbetrag + Vergütung). Parallel dazu werden die Produkte bei uns aufbereitet und ausgezeichnet. Der Verkauf findet dann in einer unserer Filialen oder online auf Marktplätzen wie eBay und Amazon statt.

Der Ankaufwert eines Produktes den ein Händler durch unsere Software vorgeschlagen bekommt, wird von dem möglichen Verkaufspreis kalkuliert.

Zum Großteil erreichen Sie Ihre Kunden über Ihre integrierte Shop-in-Shop Lösung lokaler Händler. Welche Marketingkanäle spielen für Ihr Unternehmen die wichtigste Rolle, um Ihre Kunden auf andere Art und Weise zu erreichen?

Genau, wir setzen aktuell stark auf die bereits bestehende Kunden- und Händlerbeziehung. Kunden, die bisher schon gewohnt beim Händler vor Ort einkaufen, können dort ab sofort ihre gebrauchten Artikel verkaufen. Dies wird zum einen durch direkte Ansprache des Kunden durch den Händler kommuniziert, zum anderen durch Flyer, Poster und Schaufensteraufkleber im bzw. am Shop.

Weitere im Moment für uns wichtige Marketingkanäle, um welche wir uns als "Zentrale" kümmern, sind Social Media Marketing, Printwerbung und Kooperationen mit am Markt bestehenden Unternehmen.

Eine regionale Vernetzung ist dafür sicherlich nicht unwichtig. Gibt es Events, die Sie als Unternehmer regelmäßig besuchen (Stammtische, Messen, Netzwerke,…)?

Das ist richtig, deshalb nehmen wir regelmäßig an Veranstaltungen und Kursen der örtlichen IHK teil. Des weiteren besuchen wir u. a. Existenzgründermessen wie die "Start" in Nürnberg oder auch die "Startup-Night" in Berlin.

Haben Sie neben regionalen Events auch gründer- bzw. unternehmerrelevante Beratungsangebote in Anspruch genommen, wie z.B. ein Gründercoaching oder eine Gründungsberatung?

Nein, wir haben nichts dergleichen in Anspruch genommen. Mein Team und ich haben vorher schon zwei andere Unternehmen gegründet, die ebenfalls noch am Markt aktiv sind (Feebay.de & Kuchenkurier.de). Dadurch bringen wir die nötige Erfahrung mit, ein solches Unternehmen aufzubauen.

Mit drei Unternehmen am Markt spielt Zeitmanagement sicher eine große Rolle. Welche Tools bzw. Tricks nutzen Sie, um im Unternehmeralltag Zeit zu sparen?

Unverzichtbar seit Jahren ist das Projektmanagement-Tool Trello. Dort lassen sich firmenrelevante Aufgaben problemlos vorbereiten, koordinieren und planen. Auch im privaten Bereich lässt sich Trello ideal einsetzen. Daneben wurden viele Abläufe im Tagesgeschäft so weit wie möglich standardisiert und werden regelmäßig optimiert. Zur firmeninternen Kommunikation nutzen wir das Tool Telegram, was sich gegenüber Emails oder Telefonaten ebenfalls als durchaus zeitsparend erweist.

Eine letzte Frage: Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister, Sigmar Gabriel. Was würden Sie sich für Deutschland als Gründungsstandort wünschen und was speziell für Bayern?

Ich wünsche mir definitiv weniger bürokratische Hürden. Gerade in der Startphase eines Unternehmens sollten sich Gründer zu 100% auf die Etablierung im Markt und das Wachstum konzentrieren können. Des Weiteren würde ich mir eine bessere Förderung der Startup-Kultur speziell im Bereich Crowdfunding/Crowdinvesting wünschen. Sinnvoll fände ich es auch im bayerischen Schulsystem ein Unterrichtsfach "Wie gründe ich ein Unternehmen" einzuführen.

Vielen Dank für das interessante Interview, Herr Kraus.

Hier gelangen Sie zum Unternehmensprofil von Ankauf Express

So erreichen Sie Ankauf Express

www.ankaufexpress.de

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Über den Autor
Janine Friebel

Janine Friebel

Janine Friebel wurde 1983 geboren und studierte in Magdeburg Internationales Management. Als Key Account Managerin einer Leipziger Online Marketing Agentur hat sie über mehrere Jahre zahlreiche Kunden im Online Marketing betreut und beraten. Jetzt verantwortet sie das Marketing für die Zandura GmbH und kümmert sich um die Vermarktung der Inhalte auf unternehmenswelt.de.