Ruhr Fußpflegepraxis Gründerin Victoria Staaks im Interview
Hallo Frau Staaks, stellen Sie sich und die Ruhr Fußpflegepraxis doch kurz vor!
Hallo, mein Name ist Victoria Staaks, ich bin 28 Jahre alt und habe eine Praxis für Fußpflege in Herdecke/Nordrhein-Westfalen. In der Praxis arbeiten neben mir auch noch meine Oma, die mich in Teilzeit unterstützt und meine Mutter. Wir kümmern uns um Prävention von Fußschäden bzw. deren Eindämmung und das generelle Wohlbefinden der Füße und Steigerung der Lebensqualität. Meine Praxis wurde 2014 mit dem 2. Platz beim deutschen Kosmetikpreis "Gloria" in der Kategorie "Fußpflege/Podologiepraxis" vom Verlag "Kosmetik International" ausgezeichnet. Zu dem Zeitpunkt war ich gerade mal knappe 11 Monate selbstständig und jetzt bin ich ein weiteres mal nominiert für den deutschen Kosmetikpreis. Das ehrt mich sehr, da es eine Auszeichnung unserer Arbeit ist.
Beeindruckend. Herzlichen Glückwunsch, Frau Staaks. Welche Fähigkeiten und Kenntnisse konnten Sie in die Gründung einbringen? Und in welchen Bereichen gab es noch Nachholbedarf?
Vielen Dank. Insbesondere meine berufliche Ausbildung gepaart mit der langjährigen Erfahrung meiner Großmutter als Fußpflegerin, von der ich mir so manches abschauen konnte, haben mir beim Start natürlich sehr geholfen. Außerdem profitierte ich davon, dass ich durch meine Arbeit in einer diabetologischen Praxis schon Kenntnisse im Umgang mit Patienten, sowie in Termin- und Patientenverwaltung hatte. Nachholbedarf gab es hauptsächlich noch in Sachen Buchführung und Steuerangelegenheiten. Hierbei hat mir aber mein Steuerberater gut geholfen.
Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Eigenschaften einer Unternehmerin?
Besonders wichtig sind auf jeden Fall Durchhaltevermögen, Zielstrebigkeit, Geduld und freundlicher Umgang mit den Kunden. Ganz essentiell ist es natürlich auch, dass man Freude hat an dem was man tut. Hinzu kommt aber noch, dass man sich von Rückschlägen (die es immer wieder in irgendeiner Art und Weise gibt) nicht verunsichern lässt und seine Ziele nicht aus den Augen verliert. In solchen Situationen ist es dann besonders gut, wenn man sich (wie ich) auf sein privates Umfeld verlassen kann.
Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Neben den üblichen Vorteilen, wie freie Zeiteinteilung, eigene Preisgestaltung, dass ich Niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen muss und nach meinem eigenen Ermessen Entscheidungen treffen kann, bedeutet es mir sehr viel individuell und nach meinen Vorstellungen auf die Kundenbedürfnisse und Marktlage eingehen zu können und meine Angebote dementsprechend anzupassen.
Wie haben Sie sich auf die Existenzgründung vorbereitet? Haben Sie auf bestimmte Beratungsleistungen, wie Existenzgründerseminare oder ein Gründercoaching zurückgegriffen?
Ich habe ein Existenzgründungsseminar besucht, was ich sehr hilfreich fand und mir schon einige Fragen vorab beantwortet hat. Hier habe ich noch einige Tipps erhalten, die ich dann in meinem Businessplan umsetzen konnte. Ansonsten habe ich mich auf die Gründung mit Recherche im Internet und auf Fachmessen speziell für meinen Bereich vorbereitet.
Würden Sie Gründern empfehlen einen Businessplan zu erstellen und wie hat Ihnen die Erstellung eines Businessplan bei Ihrer Existenzgründung geholfen?
Ja, auf jeden Fall würde ich Gründern empfehlen einen Businessplan zu erstellen. Denn er hilft einem sich mit seiner Idee bzw. seinem Vorhaben auseinander zu setzen. Man bekommt eine gute Übersicht über die Gründung und vor allem über Dinge, die man vielleicht erstmal noch nicht bedacht hat. Außerdem sieht man übersichtlich was an Kapital benötigt wird und ob es realisierbar ist. Mir hat es geholfen keine Dinge zu vergessen, die wichtig für die Existenzgründung sind.
Was waren seit der Gründung die größten Stolpersteine und wie haben Sie diese Herausforderungen gemeistert?
Direkt zu Beginn hatte ich das Problem, dass mein Möbellieferant den vereinbarten Termin nicht einhalten konnte, weil die beauftragte Spedition einen Unfall hatte und ich somit bei der Eröffnung und in den wichtigen ersten Tagen danach beinahe in nahezu leeren Räumlichkeiten gestanden hätte - ohne Behandlungsstuhl, Geräte etc. Da hieß es kreativ zu werden und aus verschiedenen Ecken erst einmal provisorisch einzurichten. Anschließend war es natürlich wichtig möglichst schnell einen gewissen Kundenstamm aufzubauen, um die laufenden Kosten abdecken zu können. Hier hat mir glücklicherweise der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad meiner Großmutter als Fußpflegerin in unserer Stadt geholfen. Außerdem war und ist weiterhin der Konkurrenzkampf nicht zu unterschätzen - vor allem wenn mit allen möglichen schmutzigen Tricks gearbeitet wird. Da musste ich erstmal lernen die Ruhe zu bewahren, müde darüber zu lächeln und zu verstehen, dass sich Leistung und Qualität glücklicherweise durchsetzt.
Wie erreichen Sie Ihre Kunden? Was sind Ihre Top 3 Marketing-Kanäle?
Meine Top 3 Marketing-Kanäle sind auf jeden Fall meine Internetseite, meine Facebook-Seite und der Aufsteller/Passantenstopper, den ich vor der Tür stehen habe. Was man aber auch auf keinen Fall unterschätzen darf, in meiner Branche, ist die Mund zu Mund Propaganda, denn viele Kunden kommen auch durch Empfehlung von Freunden und Bekannten.
Rückblickend, was sind die 3 wichtigsten Tipps, die Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben möchten? Was würden Sie beim nächsten Mal anders machen?
Also die drei Tipps, die ich anderen Gründer mit auf dem Weg geben möchte, ist auf jeden Fall ein Existenzgründungsseminar zu besuchen, sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen und auf jeden Fall einen Berater aufzusuchen, dem man vertraut oder zumindest einen den man von Bekannten oder Freunden empfohlen bekommt. Beim nächsten Mal würde ich mich noch besser über einen Unternehmensberater informieren, denn leider habe ich dies damals nicht ausreichend getan und habe somit leider negative Erfahrungen gemacht. Ansonsten bin ich froh diesen Schritt gemacht zu haben und würde nichts anders machen.
Vielen Dank für das nette Interview, Frau Staaks.
Hier gelangen Sie zum Unternehmensprofil von Ruhr Fußpflegepraxis
So erreichen Sie die Ruhr Fußpflegepraxis
Die Gründerstories auf unternehmenswelt.de berichten regelmäßig über unternehmerische Erfahrungen. Voraussetzung für einen Bericht über ein Gründungsvorhaben ist die kostenfreie Mitgliedschaft auf unternehmenswelt.de, dem Business-Netzwerk für Gründer und junge Unternehmen und die Bereitschaft, gemachte Erfahrungen mit anderen Gründern zu teilen. Sie haben Interesse, dass auch Ihre Gründerstory veröffentlicht wird? Dann senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff "Gründerstory" an service@unternehmenswelt.de. Wir melden uns anschließend bei Ihnen!