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KfW-Startup-Report 2018: Mehr Startup-Gründungen 2017

2017 stieg die Zahl der Startup-Gründungen in Deutschland auf 60.000. Überwiegend männliche, junge Akademiker gründen Startups, häufig mit Innovationen aus dem MINT-Bereich. Stärker als andere Jungunternehmen sind sie internetbasiert, digital und an Geschäftskunden orientiert.

Die Zahl der Startup-Gründungen in Deutschland steigt, meldet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Der KfW-Startup-Report 2018 verzeichnet für 2017 60.000 neu gegründete Startups im weiteren Sinne, während es 2016 noch 54.000 waren.

Was als Startup gilt, definiert die KfW so: im engeren Sinne, Unternehmen, die sowohl innovations- als auch wachstumsorientiert sind. Von diesen „echten“ Startups wurden 2017 12.000 gegenüber 9.000 im Jahr 2016 gegründet. Diejenigen, die „nur“ entweder innovations- oder wachstumsorientiert sind, zählt die KfW als Startups im weiteren Sinne.

Wer sind die Gründer?

Die Annahme, dass es hauptsächlich junge, männliche Akademiker sind, die Startups gründen, bestätigt der diesjährige KfW-Report. Das Durchschnittsalter der Gründer liegt bei 30 Jahren, wobei der Anteil der unter 30-Jährigen höher ist als bei anderen Unternehmensgründern. In der oberen Altersklasse der über 50-Jährigen unterscheiden sich die Startups nicht von anderen Gründungen.

Und ja, es gründen mehr Männer Startups als Frauen. Mit 79 bis 88 Prozent überwiegt ihr Anteil noch stärker als mit 70 Prozent männlichen Gründern bei anderen Jungunternehmen. Das liegt laut KfW-Studie am hohen Anteil von Gründungen aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), in dem Frauen grundsätzlich unterrepräsentiert sind.

Dass so viele Startup-Gründer, nämlich 35 bis 44 Prozent einen akademischen Hintergrund haben, hat laut des KfW-Startup-Reports unter anderem damit zu tun, dass Hochschulen sich für die Gründer engagieren. Sie unterstützen sie mit Technologien aber auch mit Angeboten zur Existenzgründung. Auch bei den Akademikern unter den Startup-Gründern ist ein MINT-Hintergrund mit 35 bis 45 Prozent sehr häufig.

Internetbasiert, digital, an (internationalen) Geschäftskunden orientiert

Bei Startups denkt man nicht zu Unrecht an digitale und internetbasierte Geschäftsmodelle. Der KfW-Report nennt die Zahlen dazu. 38 bis 54 Prozent der Startups sind internetbasiert. Das heißt, dass das Internet häufiger Kernelement im Geschäftsmodell ist als bei 16 Prozent sonstiger Gründungen. Gerade hier liegt auch ein Grund für das Potential schnellen Wachstums, das Startups eigen ist.

Digitaler als andere Jungunternehmen sind sie zudem. Bei 36 bis 61 Prozent der Startup-Gründungen spielen digitale Lösungen im Geschäftsmodell eine zentrale Rolle. Was nicht automatisch heißen muss, dass sie internetbasiert sind. In jedem Fall setzen Startups stärker auf Geschäftskunden als andere Jungunternehmen.

Quelle Grafik: KfW Start-Up Report 2018

Hoher Kapitalbedarf bei Startups

Wie alle Gründer brauchen Startups Startkapital. Da sie für Forschung und Entwicklung oft hohe Kosten einplanen müssen und für ihren Wachstum auch wachsende Arbeitskosten haben, ist ihr Bedarf an Kapital höher als bei anderen Jungunternehmen.

Mit ihren Kapitalbedarfen kommen für Startups Familie und Freunde sowie traditionelle Kreditinstitute nicht als alleinige Kapitalgeber infrage. Stattdessen spielen Beteiligungskapital von Business Angels, Privatinvestoren, Venture Capital-Gebern sowie Crowdinvestment für Startup-Gründer eine wichtige Rolle bei der Finanzierung ihrer Unternehmen.

Den gesamten KfW-Startup-Report 2018 finden auf der Webpräsenz der KfW.

Über den Autor
Ulrike Schult

Ulrike Schult

Die Autorin ist als Redakteurin im Team von unternehmenswelt.de tätig. Zuvor beriet Ulrike Schult in Leipzig Studierende zum Einstieg ins Berufsleben und organisiert momentan unter anderem an der Fachhochschule ein überfachliches Qualifizierungsprogramm für Doktoranden aus den Ingenieurswissenschaften und anderen Bereichen.