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Deutscher Gründerpreis 2018: Das sind die Finalisten

Bei den Nominierungen für den Deutschen Gründerpreis 2018 ist jede Menge smarte Technologie im Spiel. In den Kategorien „Startup“ und „Aufsteiger“ sind insgesamt sechs Finalisten nominiert. Ein erfolgreicher Markteintritt der jungen Startups sowie außerordentliches Wachstum der Aufsteiger qualifizieren für eine Chance auf den Deutschen Gründerpreis.

Die drei Nominierungen der Kategorie „Startup“

Unternehmen, die bereits zwischen einem und drei Jahren existieren und einen erfolgreichen Markteintritt hingelegt haben, konkurrieren in der Kategorie „Startup“ um den Deutschen Gründerpreis. Alle drei Nominierungen 2018 kommen aus dem Technologiebereich.

Ineratec – Mobile Mini-Reaktoren

Das Karlsruher Ingenieursteam von Ineratec GmbH entwickelte transportable Mini-Reaktoren, die unter anderem mit Hilfe von Solar- oder Windenergie synthetische Kraftstoffe herstellen können. 2016 gründeten Dr. Tim Böltken, Philipp Engelkamp und Dr. Paolo Piermartini ihr Unternehmen, das mittlerweile 19 Mitarbeiter hat. Sie schafften es, komplexe großtechnische Anlagen auf die Größe eines Schiffscontainers zu reduzieren. Mit den Reaktoren können nun Abfallprodukte auf Mülldeponien oder in der Industrie in wertvolle Ressourcen umgewandelt werden, was sich ohne die kompakten Reaktoren bisher nicht lohnte.

Oculavis – Mittels Datenbrillen Anlagen warten

Aus Aachen kommt die zweite Startup-Nominierung, die Oculavis GmbH. Das Gründerteam Dr. Markus Große Böckmann, Martin Plutz und Philipp Siebenkotten erleichtern seit 2016 Reparaturen und Wartungen großer Produktionsanalgen an weit entfernten Standorten. Mit Hilfe der Kombination aus Datenbrille und dazugehöriger Software müssen Anlagen, die irgendwo auf der Welt laufen, nicht mehr von einem Servicetechniker, der erst aus Deutschland anreist, repariert oder gewartet werden. Maschinenbauer vor Ort und Fachleute des Herstellers können mittels Ferndiagnose gemeinsam Probleme beheben. Teure Ausfälle lassen sich durch diese Kombination von digitalen Technologien und traditionellen Maschinenbau reduzieren.

Vectorflow – Hochpräzise 3-D-gedruckte Messsonden

Die Vectorflow GmbH aus Gliching bei München wurde mit ihren Messsonden, die im Metall-3-D-Druck hergestellt werden, nominiert. Bereits nach einem Jahr erwirtschaftete das Unternehmen Gewinne mit den individuell angefertigten, stabilen und hitzefesten Sonden, die Strömungen in Luft, Wasser und Öl höchst präzise messen. Unternehmen aus dem Motorsport, dem Flugzeug-, Drohnen- und Turbinenbau nutzen die Produkte von Vectorflow bereits. Das Gründungsteam Dr. Christian Haigermoser, Katharina Kreitz, und Florian Wehner vereint in sich sowohl das Knowhow aus den Ingenieurs- als auch den Betriebswissenschaften.

Die drei Nominierungen der Kategorie „Aufsteiger“

„Aufsteiger“ beim Deutschen Gründerpreis sind Unternehmen, die nicht älter als neun Jahre sind und in der Zeit außerordentlich gewachsen sind. Neben zwei Technologieunternehmen hat sich hier ein Exot qualifiziert.

Ankerkraut – Top-Gewürzmischungen

Die Ankerkraut GmbH aus Jesteburg bei Hamburg produziert seit 2013 erfolgreich Gewürzmischungen und beschäftigt mittlerweile 70 Mitarbeiter. Die Gründerpaar Stefan und Anne Lemcke setzen auf anspruchsvolle Gewürzmischungen ohne künstliche Aromen und Chemie, und war zu Anfang auf Grillgewürze spezialisiert. Das Sortiment wächst um immer neue Kompositionen und mittlerweile auch um Tees und Öle. Neben dem Online-Vertrieb konnte Ankerkraut sich auch erfolgreich in Supermärkten und anderen Läden positionieren. Ein Auftritt in einer Fernsehshow verschaffte dem Gründerpaar einen Investor, mit dem das Geschäft Fahrt aufnahm.

CQSE – Software ohne teure Folgeprobleme weiterentwickeln

Mit der Analysesoftware Teamscale schaffte es CQSE GmbH aus Garching bei München zur Nominierung beim Deutschen Gründerpreis. Die Softwarefirma bietet eine Lösung, wie bei Weiterentwicklung und Anpassung von Unternehmenssoftware unerwartete Probleme rechtzeitig bemerkt werden können. Die Analysesoftware der vier Gründer Dr. Florian Deißenböck, Dr. Martin Feilkas, Dr. Benjamin Hummel und Dr. Elmar Juergens meldet bereits während des Programmierens Konflikte, die bei der Weiterentwicklung von bestehender Software auftreten. Seit der Gründung 2009 wuchs die CQSE GmbH jährlich um etwa 30 Prozent und beschäftigt mittlerweile 33 Mitarbeiter.

Tesvolt – Strom intelligent speichern

Das Wittenberger Unternehmen Tesvolt GmbH wurde mit seinem Produkt, den intelligenten Stromspeichern, nominiert. Das Batteriemanagementsystem der beiden Gründer Daniel Hannemann und Simon Schandert analysiert die Speicher, die Solar- oder Windenergie aufbewahren. Damit kann sich die Energie effizient verteilen, so dass kein Strom wie bei bisherigen Speichertechnologien verpufft. Das Batteriemanagementsystem rechnete sich schnell nach der Gründung 2014 und das Unternehmen wuchs auf 40 Mitarbeiter an. Über 1.000 Kunden – Landwirte, aber auch Industrie- und Gewerbekunden – setzen mittlerweile auf die intelligenten Stromspeicher.

Preisverleihung am 11. September

Geldpreise winken beim Deutschen Gründerpreis nicht. Dafür erhalten die sechs Finalisten eine individuelle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Beratung durch die Porsche Consulting. Zudem übernehmen Mitglieder des Kuratoriums des Deutschen Gründerpreises über einen Zeitraum von zwei Jahren Patenschaften für jeden Finalisten und stellen ihr Knowhow und ihre Erfahrungen zur Verfügung. Die Unternehmen erhalten außerdem ein Medientraining beim ZDF sowie Zugang zum Alumni-Netzwerk des Deutschen Gründerpreises. Am 11. September 2018 werden im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin die Gewinner präsentiert.

Über den Autor
Ulrike Schult

Ulrike Schult

Die Autorin ist als Redakteurin im Team von unternehmenswelt.de tätig. Zuvor beriet Ulrike Schult in Leipzig Studierende zum Einstieg ins Berufsleben und organisiert momentan unter anderem an der Fachhochschule ein überfachliches Qualifizierungsprogramm für Doktoranden aus den Ingenieurswissenschaften und anderen Bereichen.