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Bund will mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand

Um die Anzahl von Frauen als Gründerinnen und Unternehmerinnen deutlich zu steigern, startet die Bundesregierung einen Aktionsplan. Gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft werden mehr als 40 Maßnahmen umgesetzt. Erhalte hier Unterstützung bei deinem Weg in die Selbständigkeit.

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Malermeisterin schleift Heizung mit Schleifmaschine.
Bis zum Jahr 2030 brauchen rund 125.000 Handwerksbetriebe eine Nachfolgerin.

Aktionsplan „Mehr Frauen für den Mittelstand“ erklärt:

Die Bundesregierung hat ihren neuen Aktionsplan „Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand“ vorgestellt. Mit dem Strategieplan sollen bessere Förderbedingungen für junge Gründerinnen und Unternehmerinnen in Deutschland entwickelt und umgesetzt werden.

Der Aktionsplan ist das Ergebnis einer gemeinsamen Zusammenarbeit von fünf Bundesministerien und privatwirtschaftlichen bzw. Non-Profit-Organisationen wie folgt:

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Bundesministerium für Gesundheit und der Integrationsbeauftragen der Bundesregierung
  • 27 Stakeholder von Verbänden, Netzwerken und wissenschaftlichen Institutionen: u.a. Europäischer Investitionsfonds (EIF), High-Tech Gründerfonds (HTGF), Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB), Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. (kompetenzz), Projektträger Jülich / Forschungszentrum Jülich (EXIST) – BMWK, Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU), Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), #SheTransformsIT, Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM Bonn), RKW Kompetenzzentrum etc.
Handlungskonzept mit 40 Massnahmen

Der Aktionsplan enthält über 40 Einzel-Maßnahmen, mit denen es gelingen soll, den Anteil der Gründerinnen und Unternehmerinnen in Zukunft deutlich zu steigern.

Kleine und mittelständische Unternehmen im Fokus

Mehr als 99 Prozent der Firmen in Deutschland zählen zum Mittelstand, darunter befindet sich die ganze Vielfalt unternehmerischer Tätigkeit – moderne Industrieunternehmen, viele hochspezialisierte Weltmarktführer (Hidden Champions), kleine und große Familienunternehmen sowie Start-ups, Handwerksbetriebe, Soloselbständige und Dienstleistungsunternehmen, zum Beispiel im Bereich Handel und freie Berufe. 

Wie viele Frauen in Deutschland sind 2023 selbständig?

Insgesamt sind derzeit 1,2 Millionen Frauen in Deutschland selbständig. 40 Prozent von ihnen (480.000) arbeiten nicht allein: Sie haben insgesamt 3,3 Millionen Angestellte und rund 100.000 Auszubildende.

Ein Viertel der selbständigen Frauen (293.000) in Deutschland hat eine Einwanderungsgeschichte.

Frauen als Gründerinnen dominieren Freie Berufe

89 Prozent der selbständigen Frauen sind im Dienstleistungsbereich tätig. Besonders viele Unternehmen aus dem Bereich der freien Berufe werden derzeit von Frauen geführt. Hierzu zählen beispielsweise Rechts- und Steuerberatungen. Der Anteil der Gründerinnen in den freien Berufen an allen Gründungen stieg 2022 zum zweiten Mal in Folge und lag bei 55 Prozent (KfW-Gründungsmonitor).

TIPP: Besonderheiten im Businessplan Freiberufler finden Gründungsinteressierte hier.

Was sind die Ziele des Aktionsplans? 

Trotz des regen Gründungsinteresses von Frauen in bestimmten Branchen oder aus bestimmten Herkunftssituationen, bleibt viel zu tun. Bei der Bewältigung der wichtigsten Zukunftsaufgaben herrscht insbesondere im Handwerk Fachkräftemangel. Hinzu kommt, dass viele kleine Betriebe in den kommenden Jahren ihre Nachfolge regeln müssen:

Laut Schätzungen des IfM Bonn betrifft dies bis zum Jahr 2026 etwa 190.000 Unternehmen, die zur Übergabe anstehen. Fast die Hälfte der Übernahmen werden im Bereich der Unternehmensnahen Dienstleistungen erwartet, gefolgt vom Produzierenden Gewerbe und Handel.

Keine Wende ohne flinke Hände

Weibliches Unternehmertum ganz allgemein, sowie die frühzeitige Förderung von Mädchen und Frauen für eine Karriere im Handwerk oder den Einstieg in einen MINT-Beruf stehen deshalb mit ganz oben auf der Agenda des neuen Handlungskonzepts Female Entrepreneurship.

Die wichtigsten Zielvereinbarungen im Aktionsplan „Mehr Frauen für den Mittelstand“ sind:

  • Mehr Fördermittel: die Finanzierungsangebote für Gründerinnen sollen erweitert und der Zugang zu Wagniskapital verbessert werden
  • Weniger Bürokratie: die Rahmenbedingungen für selbständige Frauen sollen verbessert werden, um mehr Frauen zu motivieren, ein Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen
  • Bildungsoffensive: mehr Mädchen und Frauen sollen sich für den Klimabereich und die Energiewende engagieren, u.a. durch eine Karriere im Handwerk oder die Ausbildung in MINT-Fächern
  • Mentorinnen: mehr Sichtbarkeit und Anerkennung für die Leistungen erfolgreicher Gründerinnen und Unternehmerinnen 
Aktionsplan in der Praxis

Alle am Aktionsplan Beteiligten haben jeweils eigene Maßnahmen eingebracht, die sie nun eigenverantwortlich umsetzen und weiterentwickeln. Das Bundeswirtschaftsministerium steht darüber hinaus weiterhin regelmäßig im Dialog mit sämtlichen anderen Ressorts, Netzwerken, Verbänden und Initiativen.

TIPP: Du willst, dass deine Ideen und Wünsche für mehr Inklusion in der Unternehmenslandschaft an Entscheiderstelle gehört und umgesetzt werden? Interessierte sind jederzeit eingeladen, sich dem Aktionsplan anzuschließen und weitere zielgerichtete Maßnahmen einzubringen. Mehr Informationen und Kontakt findest du auf der Webseite des BMWK.

Mit dem gemeinsamen Aktionsplan und der geballten Kraft aller Beteiligten wollen wir Frauen ausdrücklich ermutigen und dabei unterstützen, ein Start-up zu gründen, einen mittelständischen Betrieb zu übernehmen oder in ein Handwerk oder einen MINT-Beruf einzusteigen.

– Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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