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Mobile Kartenzahlung für kleine Läden und unterwegs: So funktioniert‘s

Ein mobiles Kartenterminal, ein Smartphone samt App und stabiles Internet: Die Möglichkeiten für mobile Kartenzahlungen haben sich in den letzten Jahren erweitert und sind mittlerweile so gut wie frei von Grundkosten. Lesen Sie hier wie mobile Kartenterminals funktionieren, was sie können und was Sie dafür ausgeben müssen.

mobile Kartenzahlung

Zwar zahlen die Deutschen gerne mit Bargeld, gerade wenn es sich um kleine Beträge handelt. Dennoch könnten Kleinunternehmer ihre Zahlungseingänge oft beschleunigen und auch Kunden gewinnen, wenn sie auch EC- oder Kreditkartenzahlung anbieten würden.

Damit Kunden mit Karte zahlen können, sind schon längere Zeit Systeme mit geringen Investitionskosten und überschaubaren Grund- und Transaktionskosten am Markt. So können kleine Läden, Handwerker, Kosmetik- und Friseurstudios und Gastronomen Kartenzahlungen auf mobilen Kartenterminals abwickeln.

Wie diese funktionieren, was sie können und welche Kosten mit mobilen Kassensystemen auf Kleinbetriebe und Selbständige zukommen, erklären wir Ihnen hier.

Wie funktioniert mobile Kartenzahlung?

Um mobil Kartenzahlungen entgegen zu nehmen, brauchen Betriebe die Hardware – das mobile Kartenlesegerät –, die dazugehörige App des Anbieters auf dem Smartphone oder Tablet sowie eine stabile Internetverbindung. Die Lesegeräte der einfachsten Lösungen passen mittlerweile in jede Hosentasche.

Zwischen den etablierten Anbietern wie iZettle, SumUp oder ConCardis gibt es kleine Unterschiede, doch grundsätzlich funktionieren die mobilen Kassensysteme nach dem gleichen Prinzip: Die Kartenterminals lesen die Karten der Kunden über den Magnetstreifen, Chip oder auch kontaktlos. Um die Zahlung freizugeben, geben Kunden entweder die PIN auf der integrierten Tastatur ein oder unterschreiben auf dem Display.

Über Bluetooth oder Audiokabel sind die Kartenleser mit Smartphone oder Tablet verbunden, wo die Zahlungen in einer dazugehörigen App (Android oder iOS) verwaltet werden können.

Funktionsweise der mobilen Kartenzahlung kurz&knapp:

  • Voraussetzung: mobiler Kartenleser
  • Einlesen der Karten über Magnetstreifen, Chip oder kontaktlos
  • Kartenleser mit eigener Tastatur (echte Tastatur oder Touchscreen)
  • Zahlungsfreigabe über PIN oder Unterschrift
  • Verbindung zu Smartphone/ Tablet per Bluetooth oder Audiokabel
  • Verwaltung der Zahlungen in dazugehöriger App
  • stabile mobile Internetverbindung notwendig
  • Aufladung Kartenleser über USB oder im Geräteterminal

Was können mobile Kartenleser?

Der große Vorteil der mobilen Kartenlesegeräte ist, dass sie schon in Kombination mit einem Smartphone oder Tablet funktionieren und kein komplexes Kassensystem oder teure Hardware voraussetzen.

Unabhängig vom Anbieter können die mobilen Lösungen mindestens Kartenzahlungen abwickeln. Die Kunden bestätigen die Transaktion per PIN oder Unterschrift auf dem Terminal. Welche Karten akzeptiert werden, hängt vom Anbieter ab. Die Palette reicht von EC-/ Kreditkarten und mobiler Zahlung per Handy bis zur Akzeptanz von Bitcoin-Transaktionen.

Schließlich muss das Geld am Ende auch auf dem Konto von kleinen Geschäften oder Unternehmern ankommen: Zwischen zwei und sechs Tagen dauert es, bis die abgerechneten Beträge auf dem Geschäftskonto eingehen.

Welche Funktionen die mobilen Kartenterminals in der günstigsten Variante bieten, unterscheidet sich sehr stark. Während ein System nur die manuelle Erfassung des Zahlungsbetrags zulässt, bieten andere eine komfortable Produktbibliothek oder auch Funktionen zur separaten Trinkgeldabrechnung.

Quittungen lassen sich per E-Mail oder SMS verschicken oder mit einem angeschlossenen Drucker ausdrucken. Manche Systeme lassen sich um Funktionen wie Bondrucker, Hinterlegen von Kunden- und Rechnungsnummern, Erstellen von Umsatzstatistiken oder die Integration in Buchhaltungssoftware erweitern.

Was kosten mobile Kartenterminals?

Für Händler und kleine Unternehmen sind mobile Kartenterminals vor allem attraktiv, weil bei den etablierten Anbietern keine monatlichen Grundgebühren anfallen und die Investitionskosten gering sind.

So kosten die Kartenleser etwa 80 Euro, bei Aktionen beläuft sich der Preis manchmal sogar nur auf ca. 30-40 Euro. Ansonsten fallen für die Transaktionen pro Buchung Gebühren an. Für EC-Karten liegen sie bei etwa 0,95 Prozent des Zahlbetrags, bei Zahlungen mit Kreditkarte zwischen 2,6 und 2,75 Prozent.

Die Kosten für mobile Kartenzahlung im Überblick:

  • Kartenleser ca. 80 Euro (exkl. MwSt.)
  • Grundgebühren in den Basispaketen: keine
  • Transaktionsgebühren EC-Karte: 0,95 Prozent
  • Transaktionsgebühren Kreditkarte: 2,6 bis 2,75 Prozent

Zwei Rechenbeispiele:

  • Von einem Kaffee und einem Stück Kuchen eines mobilen Cafés im Park für insgesamt 6 Euro gehen bei EC-Zahlung 5,7 Cent Transaktionskosten an den Anbieter, bei Kreditkartenzahlung etwa 16 Cent.
  • Von einem monatlichen Umsatz von 3.600 Euro in einem Kosmetikstudio, belaufen sich die Gebühren bei durchgängiger EC-Zahlung auf etwa 34 Euro, bei durchgängiger Kreditkartenzahlung auf etwa 99 Euro.

So können auch kleine Betriebe die Kundenzufriedenheit durch die Akzeptanz verschiedener Zahlungsmittel erhöhen.

Über den Autor
Ulrike Schult

Ulrike Schult

Die Autorin ist als Redakteurin im Team von unternehmenswelt.de tätig. Zuvor beriet Ulrike Schult in Leipzig Studierende zum Einstieg ins Berufsleben und organisiert momentan unter anderem an der Fachhochschule ein überfachliches Qualifizierungsprogramm für Doktoranden aus den Ingenieurswissenschaften und anderen Bereichen.