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Gütesiegel im E-Commerce als verkaufsfördernde Mittel

Ein Gütesiegel schafft Vertrauen und macht den Unterschied. Wie erkennen Händler, welches Siegel verkaufsfördernd wirkt? Nutze diese Strategie. TÜV, Trusted Shops oder Shopauskunft: Kunden vergleichen Anbieter auch nach zusätzlichen Sicherheits- oder Qualitätsmerkmalen. Warum es Sinn macht ein Shopsiegel als Werbemittel einzusetzen.

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Qualität schafft Vertrauen

Gütesiegel im E-Commerce: Darauf solltest du achten

Nicht nur in bestimmten Branchen der Fertigung, als Qualitätssiegel für einzelne Produkte oder Dienstleistungen macht die Verwendung eines Prüf- oder Qualitätssiegels Sinn. Ganz besonders in Zeiten der Nutzung von Kundenbewertungen als Entscheidungshilfe im Kaufprozess sollten Händler relevante Shop-Siegel kennen und den Einsatz für sie passender Siegel nach bestimmten Kriterien abwägen. So gewinnst du einmal mehr das Vertrauen interessierter Neukunden.

Warum ist ein Shopsiegel sinnvoll?

Shopsiegel unterstützen dich bei der Umsatzsteigerung durch eine Erhöhung deiner Conversion Rate im Online-Shop. Ein Shop-Siegel steht allgemeinhin für "geprüfte Qualität/Service". Damit stärkst du das Kundenvertrauen und die Kundenbindung. Gleichzeitig helfen Shopsiegel dein Google-Ranking zu verbessern. Dies gilt auch für eine Vielzahl positiver Kundenmeinungen, die Nutzer in Verbindung mit deinem Unternehmen auf deiner Website oder Vergleichsportalen vorfinden. Der Einsatz von Shopsiegeln dient damit auch deiner Strategie für die Suchmaschinenoptimierung.

Welche Arten von Gütesiegeln gibt es?

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Qualitäts- oder Prüfsiegeln:

  • Auf Kundenbewertungen gestützte Qualitätssiegel („Social Trust“-Prinzip)
  • Auf  Expertenmeinungen gebildete Prüfsiegel ("TÜV"-Gedanke)

Manche Anbieter hinter den Prüfsiegeln vereinen beide Ansätze (z.B. Trusted Shops). Hier profitierst du sowohl von einem verbrieften Seriösitäts-Siegel für deinen Online-Shop, als auch der Anzeige von Kundenbewertungen.

Shopsiegel: Welche Anbieter sind relevant?

Zu den bekanntesten Anbietern für Shopsiegel zählen u.a. Trusted Shops, eKomi, Shopauskunft.de, EHI und TÜV Süd. eKomi und Shopauskunft.de beruhen auf Kundenmeinungen. Trusted Shops, EHI und TÜV setzen auf Expertenmeinungen bzw. auf einen Mix aus diesen und Kundenstimmen.

Shopauskunft.de ist insgesamt der günstigste Anbieter. Grundsätzlich sind die laufenden Kosten pro Monat nicht nur Anbieter-, sondern auch branchen- und umsatzabhängig. Du findest sowohl kostenfreie Varianten (Shopauskunft.de), als auch Monatskosten im zwei- bis dreistelligen Bereich. Hinzu kommen Eintrittsgebühren je Anbieter im Schnitt von rund 50 EUR. Die Gültigkeit des Siegels liegt in der Regel bei einem Jahr bzw. ist in einigen Fällen unbegrenzt (eKomi oder Shopauskunft.de). Hinzu kommen mögliche weitere Kosten im Zuge der Integration des Siegels in deinen Online-Shop. Wer Kundenmeinungen anzeigt, muss für deren laufende Aktualisierung sorgen bzw. ein Bewertungsmanagement gewährleisten. Berücksichtige dies in deiner internen Planung bzw. nutze die Unetrstützung einzelner Anbieter. Shopauskunft.de bietet dir z.B. Unterstützung bei der Moderation deiner Kundenbewertungen.

Worauf muss ich bei der Wahl des passenden Gütesiegels achten?

Die Wahl deines Siegels steht und fällt mit deiner unternehmerischen Zielsetzung. Folgende Fragen solltest du dir im Vorfeld stellen, um eine passende Siegel-Strategie zu entwerfen:

  • Was sind deine Absatzmärkte und welche Siegel sind hier relevant und anerkannt?
  • Welche gesetzlichen Bestimmungen gelten an die Anforderung vertrauenswürdiger Online-Shops in deinen Zielmärkten? 
  • Worauf legt deine Zielgruppe besonderen Wert?
  • Welche konkreten Prüfsiegel sind in den Augen deiner Kunden besonders vertrauenswürdig?

Qualitätsmanagement: In 5 Schritten zum passenden Shop-Siegel

1. Unternehmensstrategie festlegen

Überlege dir, welchem Zweck das angezeigte Prüfsiegel dienen soll? Willst du mehr Shop-Besucher in deinen Warenkorb lotsen oder Neukunden auf dich aufmerksam machen oder willst du deine SEO-Marketing Maßnahmen effizienter gestalten? Vegleiche deine Zielstellungen mit dem Angebotsspektrum einzelner Anbieter und ihrem Markenimage.

2. Anforderungen an den Siegel-Anbieter formulieren

Überlege, auf welchen Märkten sich die positive Wirkung deines Siegels entfalten soll. Reicht die Zusammenarbeit mit einem lokalen Anbieter oder musst du im internationalen Umfeld recherchieren? Schau dir in jedem Fall die Unternehmensstruktur einzelner Siegel-Anbieter an. Prüfe außerdem deine wichtigste Konkurrenz und deren Auswahl geprüfter Siegel. Meinung zählt: Höre auf die Vorlieben deiner Zielgruppe.

3. Kundenvorlieben berücksichtigen

Du solltest klar definieren, wen du erreichen willst, sonst verfehlt dein Siegel die angestrebte Wirkung. Wichtig ist auch, in welcher Branche du zuhause bist und welche Charakteristika/Wertmerkmale deine Kunden hier als besonders vertrauensvoll einschätzen und von dir erwarten.

4. Kosten kalkulieren

Wieviel darf dein Siegel kosten? Soll die Anzeige befristet oder dauerhaft erfolgen? Es fallen Eintrittsgebühren und laufende Kosten an.

5. Engagement beibehalten

Ein Siegel will verdient sein. Berücksichtige Maßnahmen für Aktualisierungen und zur laufenden Qualitätssicherung in deiner Ressourcenplanung.

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.

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