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Der Tag der deutschen Einheit

Wir schreiben das Jahr 2013 und es ist wieder einmal der Tag der Deutschen Einheit. Vor 23 Jahren wurde etwas vollbracht, was viele im Vorfeld als politisches Wunder bezeichnet hätten: Aus den zwei deutschen Staaten wurde einer. Seit jenem Tag ist der 3. Oktober ein bundeseinheitlicher Feiertag. Doch ist die Bundesrepublik tatsächlich vereint? Fast ein viertel Jahrhundert ist vergangen und an die Idee blühender Landschaften glaubt schon lange niemand mehr.

Wir schreiben das Jahr 2013 und es ist wieder einmal der Tag der Deutschen Einheit. Vor 23 Jahren wurde etwas vollbracht, was viele im Vorfeld als politisches Wunder bezeichnet hätten: Aus den zwei deutschen Staaten wurde Einer. Seit jenem Tag ist der 3. Oktober ein bundeseinheitlicher Feiertag.

Doch ist die Bundesrepublik tatsächlich vereint? Fast ein viertel Jahrhundert ist vergangen und an die Idee blühender Landschaften glaubt schon lange niemand mehr. Viele sehen durch die Bundesrepublik noch immer eine unsichtbare Grenze verlaufen.

Betrachtet man beispielsweise das Bruttoinlandprodukt der einzelnen Bundesländer, rangieren die fünf neuen Bundesländer auf den hinteren fünf Plätzen. Und diesen Satz kann man ruhig ein zweites Mal lesen.

Auch unter den drei Stadtstaaten belegt Berlin (29.455€ pro Kopf) den letzten Platz. Angeführt wird diese Statistik auf der Städteseite von Hamburg mit 53.091€ pro Kopf und auf der Länderseite mit 36.865€ pro Kopf von Bayern.

Wer jetzt aber glaubt die Wiedervereinigung sei gescheitert, sollte sich die Zahlen genauer anschauen. Denn die neuen deutschen Bundesländer holen in diesem Zahlenspiel am stärksten auf und sind nun bei guten 71 Prozent des deutschen Durchschnittes. Damit hat sich die Wirtschaftsleistung der in Ostdeutschland lebenden Menschen in den letzten 23 Jahren mehr als verdoppelt.

Zudem lohnt sich ein Blick über den Tellerrand. Denn bereits im 19. Jahrhundert war bekannt, dass man beim Überqueren der Elbe die Industriezentren Deutschlands hinter sich lässt. Was man heute also am BIP ablesen kann, geht über das reine sozialistische Erbe hinaus.

Weiter liegen im niedrigen BIP auch viele Vorteile. In keiner anderen westeuropäischen Hauptstadt, sind die Lebenshaltungskosten so gering wie in Berlin. Das zieht viele Künstler, Absolventen und junge Gründer an. Diese Mischung macht Berlin beispielsweise zum europäischen Mekka für Startups.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es noch viele Unterscheide zwischen Ost und West gibt. Diese aber auf Grundlage von bestimmten statistischen Zahlen als gut oder schlecht zu beurteilen, erfasst nicht das gesamte Bild. Denn vor allem in dieser ökonomischen Diversität liegen viele Wettbewerbsvorteile begründet.

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Sven Philipp