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Gründerstory - Nullpunkt Gründerin Susanne Kornelia Kloth im Interview

Nullpunkt Gründerin Susanne Kornelia Kloth erzählt in ihrer Gründerstory davon, wie sich ihre Idee von Nullpunkt entwickelt hat, wie wichtig es ist authentisch zu sein und warum Unternehmer Leidenschaft mitbringen müssen. Als gelernte Pädagogin mit psychologischem Hintergrund ist sie heute Leiterin in einem Familienzentrum und baut sich mit Nullpunkt ein zweites Standbein als Coach und Beraterin auf.

Gründerstory - Nullpunkt Gründerin Susanne Kornelia Kloth im Interview

Hallo Frau Kloth, stellen Sie sich und Ihr Unternehmen Nullpunkt doch kurz vor!

"Erlebtes weitergeben und dabei authentisch bleiben": Dafür steht mein Unternehmen "Nullpunkt". Als gelernte Pädagogin mit psychologischem Hintergrund analysiere ich verfahrene, schwierige Situationen, durchbreche gemeinsam mit meinen Klienten den Kreis und begleite sie aus dem Hamsterrad heraus. Ich fördere und fordere Mitarbeiter eines Teams für den gemeinsamen Erfolg. Dabei werden Kollegen, Vorgesetzte oder andere Beteiligte von Anfang an mit an Bord geholt. Mit vollem Engagement und viel Einfühlungsvermögen begleite ich meine Kunden von der Festlegung verbindlicher Ziele über die Umsetzung bis zum gewünschten Ergebnis. Im Mittelpunkt steht für mich die individuelle Förderung einzelner Menschen - das Gegenteil von Standardberatung. Dabei werden neue Ideen konzipiert, Potenziale genutzt und Lösungen gefunden.

Das Ergebnis: Zufriedene Mitarbeiter, die Höchstleistungen erbringen und dem Betrieb lange erhalten bleiben.

So würde ich mein Unternehmen kurz beschreiben: Coaching für Kindergarten-, sowie reine Frauen- und Männerteams. Oft ist Einzelcoaching eine Option, das vor dem Teamcoaching genutzt wird.

Wie ist die Idee zu Nullpunkt entstanden und wie sind Sie auf den Namen Nullpunkt gekommen?

Nach ca. zwei Jahren Auszeit von meinem Beruf als Erzieherin in leitender Funktion fiel mir die Decke auf den Kopf. Durch Kontakte meines Mannes bin ich an eine Webdesignerin gelangt, die letzten Endes den Namen Nullpunkt geboren hat. Nullpunkt heißt: von vorne anfangen. Den Kopf, die Gedanken auf Reset setzen und neue Glaubensmuster formulieren.

Welche Fähigkeiten und Kenntnisse konnten Sie in die Gründung einbringen? In welchen Bereichen gab es noch Nachholbedarf?

Naja, als gelernte Erzieherin, Mutter einer Tochter, Erfahrungen mit einem atypischen Autisten in der Familie, geschieden, Erfahrungen als Praktikantin, Gruppenleitung, Leitung eines kleinen sowie eines großen Kindergartens, Erfahrungen im Austausch mit anderen Institutionen (Ärzte, Jugendamt, frühen Hilfen, usw.) - ist es nicht schwer die Situationen anderer Personen in den einzelnen Positionen zu verstehen.

Bereiche wie das typische "Klinkenputzen" fallen mir aber immer noch schwer.

Haben Sie sich für den Vertrieb externe Unterstützung geholt? Gab es andere Beratungsangebote oder Dienstleistungen, die Sie während oder nach Ihrer Existenzgründung in Anspruch genommen haben?

Nein, alles was ich für mein Unternehmen brauchte und brauche habe ich immer bei mir. Natürlich unterhalte ich mich gerne mit anderen Beratern und Coaches und versuche auch Kontakte für Beratungen in Kindertagesstätten zu bekommen und zu pflegen.

Zur Erstellung der Homepage und für mein eigenes Logo habe ich mir natürlich Unterstützung geholt. Für meine eigentliche Tätigkeit muss ich selber etwas machen. Nämlich: Gut sein und den Beratungssuchenden gutes "Werkzeug" an die Hand geben.

Wie haben Freunde und Familie auf das Projekt Selbständigkeit reagiert?

Meine Familie - mein Mann und meine Tochter - haben mich dazu ermutigt. Sie stehen voll hinter dem was ich mache. Meine Tochter holt sich z.B. oft Rat bei mir. Auch mein Mann hilft mir wo er kann. Er hat für mich recherchiert und mir beim Eintüten der ersten Briefe geholfen. Freunde und Bekannte finden es toll. Mit einigen meiner Bekannten habe ich meine Visitenkarten durchgesprochen, bevor ich den Druck in Auftrag gegeben habe.

Negativaussagen aus meinem Bekanntenkreis oder von meiner Familie habe ich nicht bekommen, ganz im Gegenteil.

Warum lieber selbständig als angestellt? Und was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Eigenschaften eines Unternehmers?

Ich würde das nicht so formulieren. Für mich war die Selbstständigkeit eine Alternative zur Arbeitslosigkeit. Ich wollte etwas machen und nicht mehr nur zu Hause sitzen und auf etwas warten. Vor allen Dingen auf was?

Mein Ziel war es eigentlich, die Selbstständigkeit als ein Standbein für die Zeit im "Rentenalter" aufzubauen. Das mache ich auch gerade. Ich habe eine Dreiviertelstelle bei der AWO in meinem alten Job als Leitung in einem Familienzentrum und mache nebenbei "Werbung" für meine Coaching- und Beratungstätigkeit. Meine Selbstständigkeit läuft also nebenbei an.

Die wichtigsten Eigenschaften eines Unternehmers sind:

  • positive Ausstrahlung und Ausdauer/Beharrlichkeit
  • fachliche Kompetenz
  • Überzeugungsfähigkeit und Grundwissen - vor allem in meinem Bereich
  • Leidenschaft
  • ein gutes Gefühl für die Einschätzung der eigenen Grenzen
  • Sozialkompetenz
  • Gut zuhören zu können

Für andere Bereiche spielen sicherlich noch andere Eigenschaften eine Rolle. Da muss jeder individuell hinschauen.

Beeindruckend. Wo sehen Sie die Herausforderungen in einer leitenden Position zu arbeiten und gleichzeitig in einer Nebenselbständigkeit ein Coaching-Unternehmen aufzubauen?

Manchmal muss man aus der Not eine Tugend machen. In meinem Fall war mir klar, dass eine Selbstständigkeit in diesem Bereich nicht von heute auf morgen funktioniert und das große Geld bringt. Durch meine berufliche Tätigkeit verdiene ich Geld, kann Kontakte knüpfen und lerne Leute kennen. Meine Selbstständigkeit kann langsam wachsen und bietet mir im Alter eine Tätigkeit, die keine Langeweile aufkommen lässt. Vorausgesetzt es klappt. Außerdem bin ich in einem Alter, in dem es für die Rente zu früh ist. Es ist aber auch schwer im Berufsleben noch einmal Fuß zu fassen.

Bei mir hat sich einiges überschnitten und somit habe ich versucht, beides zu kombinieren. Sicherlich ist es eine Herausforderung alles unter einen Hut zu bekommen. Mein Job ist mit 32 Stunden natürlich vorrangig. Ich habe am Nachmittag aber genügend Zeit nebenbei zu coachen. Das ist eine Frage der Organisation. Sollte mein kleines Unternehmen tatsächlich einmal mehr Zeit in Anspruch nehmen, muss ich mir neue Gedanken machen. Soweit ist es aber noch nicht.

Was sind die nächsten Schritte? Wie sehen die Ziele für Nullpunkt in 2016 aus?

Das kann ich noch nicht sagen. Meinen Weg zum Ziel würde ich so formulieren: Ich konzentriere mich im Moment auf meine Arbeit im Kindergarten (sich einleben, sich kennenzulernen usw.). Ich knüpfe Kontakte und baue mir ein kleines Netzwerk auf. Ich wünsche mir, dass sich bis Sommer 2016 etwas entwickelt hat und ich feste Termine machen kann. Derzeit lerne ich noch ganz viel dazu. Das hätte ich auch nicht gedacht. Im Speziellen was meinen Umgang mit Menschen betrifft. Ich bin zwar gut aufgestellt was das betrifft, schaue aber noch einmal ganz anders auf jeden Einzelnen. Das ist schon sehr spannend.

Ich bleibe mit Nullpunkt am Ball und glaube, dass es etwas für meine "Arbeit nach der Arbeit“ ist. Ich bin jedenfalls davon überzeugt. Nullpunkt ist mein „Baby“, aber es wird nicht ewig mein „Baby“ bleiben. Es wächst bestimmt noch heran. Davon bin ich überzeugt. Das kann allerdings dauern.

Eine letzte Frage zum Schluss. Rückblickend: Was sind die 3 wichtigsten Tipps, die Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben möchten?

  1. Businessplan: Man setzt sich mit dem Thema Selbstständigkeit auseinander und schaut so in manchen Punkten noch einmal aus einer anderen Perspektive auf das eigene Handeln.
  2. Verdienst: Eine Selbstständigkeit in Beratung und Coaching oder Ähnlichem läuft schwer an. Ich weiß, dass auch von Anderen. Drei bis fünf Jahre dauert es bis man Geld verdient. Es ist also wichtig zu wissen, ob man davon leben muss.
  3. Authentizität: Es ist wichtig authentisch zu sein.

Vielen Dank für das nette Interview, Frau Kloth.

Hier gelangen Sie zum Unternehmensprofil von Nullpunkt:

So erreichen Sie Nullpunkt

http://www.null-punkt.com/

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Über den Autor
Janine Friebel

Janine Friebel

Janine Friebel wurde 1983 geboren und studierte in Magdeburg Internationales Management. Als Key Account Managerin einer Leipziger Online Marketing Agentur hat sie über mehrere Jahre zahlreiche Kunden im Online Marketing betreut und beraten. Jetzt verantwortet sie das Marketing für die Zandura GmbH und kümmert sich um die Vermarktung der Inhalte auf unternehmenswelt.de.