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Crowdfunding: Cloud&Heat startet zweite Runde auf Seedmatch

Auf Seedmatch startet das Dresdner Startup Cloud&Heat seine zweite Crowdfunding-Kampagne. Nachdem man 2013 bereits eine Million Euro einsammeln konnte, peilt man nun ein Fundinglimit von 5 Million Euro an. Das Unternehmen, das eine Technologie entwickelt hat, Cloud-Server als Heizmodule für Häuser zu nutzen, benötigt das Kapital für sein weiteres Wachstum.

Das Dresdner Unternehmen Cloud&Heat Technologies sammelt für sein neuartiges Geschäftsmodell Kapital über Crowdfunding ein. Auf der Plattform Seedmatch startet am 11.Dezember 2014 bereits die zweite Finanzierungsrunde des Startups, das eine Technologie entwickelt hat, die es möglich macht, mit Cloud-Servern zu heizen.

Bereits 2013 war Cloud&Heat, damals noch unter dem Namen AO Terra, mit einem equity-based Crowdfunding erfolgreich gewesen - eine Million Euro waren zusammen gekommen. Für die zweite Runde will man nun Beteiligungen von fünf Millionen Euro einsammeln. Das Kapital soll in Infrastruktur, die Sicherung weiterer Patente und die Internationalisierung fließen. Die Laufzeit der Kampagne beträgt dabei sechs Wochen. Als Plattform wurde erneut die ebenfalls in Dresden ansässige Plattform Seedmatch gewählt, auf der man schon während der ersten Kampagne 883 Investoren für das Geschäftsmodell begeistern konnte.

Der Ausgangspunkt der Geschäftsidee von Cloud&Heat ist folgender: der Betrieb von Servern in Rechenzentren erzeugt viel Wärme, die in der Regel ungenutzt bleibt. Ganz im Gegenteil war es bisher so, dass durch die Notwendigkeit, die Server zu kühlen zusätzlicher Energiebedarf entstand. Cloud&Heat will nun die entstehende Wärme in Energie umwandeln, die für das Heizen von Gebäuden genutzt werden kann.

Das funktioniert über die dezentrale Verteilung von Cloud-Servern, die in Wohn- oder Geschäftsgebäuden installiert und in die Heizungssysteme der Häuser integriert werden. Der Vorteil dieses Geschäftsmodells: da sowohl die Miete für eigene Serverräume entfallen, als auch Energie für die Lüftung gespart wird, kann das Startup seine Clouddienste kostengünstiger anbieten und verschafft sich im hart umkämpften Markt für Cloud-Lösungen einen Vorteil.

Auch für die Eigentümer der Immobilien, die ihre Räume durch die Server heizen lassen, ist die Nutzung attraktiv. Die Anschaffung soll nicht teurer sein als andere nachhaltige Lösungen, zudem entfielen regelmäßige Wartungs- und Schornsteinfegerkosten, die bei Neubauten von neuen Heizungsanlagen sonst anfallen. Die Wartungskosten will Cloud&Heat komplett übernehmen.

Den potentiellen Investoren versichert man, dass die Nachfrage nach den Servermodulen zum Heizen so groß sei, dass bis 2016 die Auftragslage durch bereits unterzeichnete Verträge gesichert sei. 2016 soll dann auch der Break Even erreicht sein. Die Investoren sollen dann am Wachstum des Unternehmens profitieren. Zusätzlich zu den Beteiligungen, gibt es auch, je nach Höhe der Investition, Anreize in Form von "goodies" genannten Belohnungen.

So winken ab 1.000 gestaffelt USB-Sticks, externe Festplatten oder auch exklusive Firmenrundgänge als Dankeschön. Möglich sind Investitionen für Privatpersonen oder institutionelle Anleger bereits ab einem Betrag von 250 Euro. Die Fundingschwelle der Kampagne liegt bei 450.000 Euro, das Fundinglimit bei 5 Millionen Euro.

Über den Autor

Stephan Leistner