Mini GmbH | Grundwissen der Unternehmergesellschaft / 1 Euro GmbH

Was ist eine Mini GmbH
Die Mini GmbH ist keine eigene Rechtsform. Sie ist eine Unterform der GmbH, weshalb eine Umwandlung in die GmbH bei Erreichen der 25.000 Euro Einlagegrenze überhaupt möglich ist. Bei der Mini GmbH ist die Haftung begrenzt auf das Gesellschaftsvermögen und somit eine Haftung der Gesellschafter mit ihrem persönlichen Vermögen, bis auf wenige Ausnahmen, ausgeschlossen. Eine Mini GmbH tritt im Geschäftsverkehr selbstständig auf und wird durch ihre Geschäftsführung vertreten. Wichtig ist hierbei, dass es bei der Mini GmbH, im Unterschied zur GmbH, nur einen Geschäftsführer geben darf. Die Mini GmbH kann selbst klagen, aber auch verklagt werden. Sie kann Eigentum erwerben und ein eigenes Vermögen besitzen. Aufgrund ihrer Eigenständigkeit ist sie zudem auch steuerpflichtig. Die Rechte und Pflichten der Gesellschaft bestehen losgelöst von ihren Gesellschaftern und der Geschäftsführung.

Alternative für Gründer
Die Mini GmbH stellt für Gründer und Unternehmer eine sehr interessante Alternative zur GmbH und den sonstigen deutschen Rechtsformen dar. Das Stammkapital der Mini GmbH muss mindestens einen Euro betragen, weshalb diese Rechtsform umgangssprachlich auch als 1 Euro GmbH bezeichnet wird. Die Mini GmbH bietet somit eine Alternative zu ausländischen Rechtsformen mit geringem Stammkapital, wie zum Beispiel der Limited, bei denen sich der Existenzgründer oder schon vorhandene Unternehmer unbekannten ausländischen Rechtsvorschriften zu unterwerfen hat.

Unterschied GmbH und Mini GmbH
Bei einer GmbH ( Gesellschaft mit beschränkter Haftung ) beträgt das Stammkapital, im Gegensatz zur Mini GmbH 25.000 Euro. Bis auf den Unterschied im Stammkapital gleicht die Mini GmbH jedoch weitgehend der GmbH. Die Mini GmbH kann sich jedoch zu einer GmbH umwandeln, wenn sie ein Stammkapital in Höhe von 25.000 Euro erreicht hat. Die Mini GmbH ist dazu verpflichtet, jedes Jahr ein Viertel ihres Gewinnes (Jahresüberschuss), abzüglich eines eventuellen Verlustvortrages aus dem Vorjahr, in ihre Rücklagen einzustellen. Erreicht die Gesamtrücklage dann das Stammkapital von 25.000 Euro, kann sie ohne einen Namenswechsel zu einer GmbH umgewandelt werden, wobei sich der Rechtsformzusatz entsprechend ändert.

Haftungsbeschränkung bei einer Mini GmbH
Ab dem Zeitpunkt der Eintragung der Mini GmbH in das Handelsregister existiert eine Haftungsbeschränkung. Das heisst, die Gesellschaft haftet nur mit dem Gesellschaftsvermögen und nicht mit dem Privatvermögen der Gesellschafter. Die Gesellschafter tragen deshalb im Fall einer Krise damit nur das Risiko des Verlusts der im Gesellschaftsvertrag vereinbarten Einlage. Ist die Stammeinlage noch nicht in voller Höhe erbracht worden oder eine kurzfristige Entnahme durch einen Gesellschafter erfolgt, müssen die Gesellschafter maximal den noch ausstehenden Differenzbetrag entrichten oder die Entnahme wieder ausgleichen. Ausnahmen von der Haftungsbegrenzung stellen typische Missbrauchsfälle, die Insolvenzverschleppung oder nichtgezahlte Sozial- und Steuerabgaben dar. In diesen Fällen kann der Geschäftsführer und auch die Gesellschafter der Mini GmbH mit ihrem gesamten privaten Vermögen in Regress genommen werden.