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Ethereum – alle Fakten zum smarten Coin

Nach dem Start mit Bitcoin, führen wir unsere Vorstellung der wichtigsten Coins fort und widmen uns zunächst Ethereum. Dieser Crypto -Coin ist hinsichtlich Marktkapitalisierung der Zweitplatzierte und auch sonst ein digitaler Zeitgenosse mit interessanten Features.

Ethereum

Eine kurze Geschichte des Coin Ethereum

Vitalik Buterin, ein kanadischer Programmierer mit russischen Wurzeln, steckt hinter dem Ethereum Konzept. Er erdachte und konzipierte das Wesen der Crypto-Währung 2013. Erstmals implementiert wurde es dann 2 Jahre später. Die zugehörige Währung ist der Ether. Mit aktuell knapp unter 700 USD pro Ether-Coin notiert die Crypto-Währung im Vergleich zu Bitcoin recht bescheiden. Doch das kann nicht von ihren besonderen Stärken ablenken.

Das Chamäleon unter den Coins genießt mit hohen Nutzerzahlen ungeheure Beliebtheit, die auch nach fork 2016 (Abspaltung von Ethereum Classic) ungebrochen ist. Die Ethereum Blockchain wächst seither unaufhörlich und ihr smartes Konzept ist im Gegensatz zu Bitcoin nicht nur imstande besonders Bereiche des Finanzwesens zu revolutionieren (Bitcoin vs PayPal). Es kann ebenso unabhängig von vielfältigen Anwendungsbereichen im Bereich Datenverfügungsgewalt und Datensicherheit ein grundlegendes Nutzerproblem im Netz lösen. Manche sprechen gar vom ‚WorldComputer‘ Ethereum, der Server- und CloudHosting- Anbietern künftig Konkurrenz machen wird.

Das Wesen von Ethereum

Ethereum ist neben einem reinen Datenprotokoll, wie der Blockchain, ein intelligentes Anwendungsprogramm. Dieses kann für jeden gewählten Zweck mithilfe vorgefertigter Algorithmen (DApp's=Decentralized Apps) Befehle in der Blockchain generieren, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Die korrekte Ausführung der DApp's obliegt dabei der systemimmanenten Ethereum Virtual Machine (EVM). Will ich also, dass bei Aktion X Voraussetzung Y erfüllt ist, um Aktion Z zu starten, generiere ich einen Algorithmus via DApp, der fortan via EVM greift.

Immer wenn die durch den Algorithmus vorgegebenen Parameter durch eine Handlung in der Blockchain an den Nodes aktiviert werden, triggert dieser quasi im Sinne seines „Erzeugers“ diesen Moment. Das liefert dann die inhaltliche Vorbedingung für die nächste Aktion oder das zu wünschende Ergebnis. Das Ganze ist ein Beispiel für einen smarten contract, den Ethereum für unterschiedliche Zwecke anwenden kann (Finanzwesen, Supply Chain Management, Internet of Things, Datensicherheit im Netz).

Die Zukunft von Ethereum

Ethereum ist ein absolut vielversprechendes Projekt, das aufgrund seiner hohen Anwendungsbreite in der digitalen Wirtschaftswirklichkeit 4.0 einen entscheidenden Platz einnehmen kann. Lediglich hinsichtlich Performance gilt es im Haus der Entwickler in Zukunft weiter zu optimieren. Durch das dezentrale Prinzip der Blockchain laufen alle smart contracts immer an allen Nodes parallel und in Echtzeit. Das kann bei hohem Nutzeraufkommen und vielen gleichzeitig abzuwickelnden smart contracts zu verlangsamten Laufzeiten führen. Dieses dezentrale Wesen der Blockchain ist andererseits auch wieder Segen, wenn es um Datensicherheit geht. Keine Krake wird den Nutzer heimsuchen. Einmal gelöscht oder verändert, verschwindet oder passt sich diese Info an allen Stellen des Netzwerkes an.

Kurzum bleibt zu sagen, dass Ethereum abseits von reiner Wertnotation an Handelsplätzen und geschürften Coins einen spannenden ersten Einblick in die technischen Möglichkeiten bietet, die hinter den Crypto-Währungen im Einzelnen stecken.

Auf unternehmenswelt.de haben wir uns ebenfalls angeschaut, was diesbezüglich im Hause Ripple und Litecoin getüftelt wird. Alle Fakten zum Bitcoin finden Sie hier.  

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Über den Autor
Kathleen Händel

Kathleen Händel

Kathleen schreibt seit 2018 im Magazin von Unternehmenswelt und Zandura über die wichtigsten Business-Themen & Trends für Gründer & Unternehmer. Zuvor war Kathleen als Redakteurin für die Social Startup-Szene, verschiedene Stiftungen und Kommunikationsagenturen tätig.